Vortrag - Gesprächsabend - Pilgergespräche
von und mit Bruder Michael Hainz SJ

Pilgern ist „in“, ihm wohnt ein Zauber inne und es zieht gleichsam kirchlich­religiöse, spirituell­suchende und säkulare Menschen in seinen Bann. In seiner Attraktivität geht es weit über Reichweite der sichtbaren Kirche hinaus. Für religiöse Akteure bildet das Pilgern die Chance selbst eine authentische, leibhaft geerdete, ganzheitliche Spiritualität einzuüben.

Doch wie geht das, spirituell und biographisch heilsam zu pilgern? Dazu wird es am Freitag, 27. Oktober, um 19 Uhr bei einem Pilgerstammtisch im katholischen Pfarrheim Elsenfeld, Adam Zirkel Straße 6, gehen. Bruder Michael Hainz SJ trägt aus seinem soeben im Echter-Verlag erschienenen Buch „Pilgern. Hineinlaufen in Gottes Gegenwart“ vor und lädt zum Austausch ein.

Bruder Michael Hainz SJ, geboren 1954, Dr. rer. soc., ist als Jesuit Sozialwissenschaftler und zertifizierter Pilgerbegleiter. Er gibt Pilgerkurse und arbeitet mit Geflüchteten in Frankfurt am Main. Michael Hainz stammt aus Elsenfeld.

Die Anzahl der Bücher über das Pilgern ist groß, neben zahlreichen ganz konkreten Pilgerführern zu bestimmten Pilgerwegen gibt es eine Vielzahl an Literatur über die spirituellen Grundlagen und Aspekte des Pilgerns. Innerhalb dieser spirituellen Pilgerliteratur sticht das neue Büchlein des Jesuiten Michael Hainz mit dem schlichten Titel „Pilgern“ jedoch durch zwei Aspekte heraus, die für die ganze Reihe „Ignatianische Impulse“ typisch sind: zum einen durch die bewusst sehr kompakt gehaltene Form, zum anderen durch die Bezugnahme auf die Spiritualität des heiligen Ignatius von Loyola. Ignatius war nach seiner Bekehrung tatsächlich selbst viele Monate lang auf Pilgerreise unterwegs – im 16. Jahrhundert eine tiefgreifende Erfahrung. Aber er verstand auch in den 18 Jahren seiner Sesshaftigkeit in Rom seine ganze Identität weiterhin als die eines armen Pilgers.

Im ersten Kapitel geht Hainz der Frage nach, was Pilgern von der Wallfahrt, vom Wandern oder vom Tourismus unterscheidet. Der zweite Abschnitt stellt dann den historischen Ignatius vor, seine Lebens- und Pilgergeschichte. Das dritte Kapitel fasst einige „spirituelle Übungselemente zum Pilgern“  zusammen, konkrete Impulse, den Pilgerweg von Anfang bis zum Ende in spiritueller Weise zu vollziehen und diese Art des Pilgerns auf dem Weg immer mehr einzuüben (nur einige Stichworte: Vorbereitung, Vertrauen, Segen, Gebet, Wahrnehmung, Dankbarkeit, Meditieren der Heiligen Schrift…).

In allen Dingen Gott finden - das vierte Kapitel schließlich betrachtet die grundlegenden Haltungen und Einsichten ignatianischer Spiritualität und fragt danach, wie diese einerseits vom Grundgedanken des Pilgerns geprägt sind und andererseits dem Pilgernden helfen können, im Unterwegssein Gottes Spuren zu entdecken – geht es doch für Ignatius darum, „in allen Dingen, die man tut, Gott zu finden zu suchen“. Am Ende fasst der Autor die Botschaft des Buches zusammen in eine wunderbare Verszeile der Schweizer Pilgerin und Dichterin Hildegard Aepli: Es geht beim Pilgern wie im ganzen Leben letztlich nur um eines – „in Gottes Gegenwart hineinzulaufen“.

Ein wertvolles Buch für erfahrene Pilger, für Neupilger und für die, die von einer Pilgerreise träumen.

(Sankt Michaelsbund)