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Die TelefonSeelsorge ist rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres für Anrufende jeden Alters kostenfrei und anonym erreichbar. Sie richtet sich an Menschen in Krisensituationen
sowie an alle, die Seelsorge und Beratung suchen.

Das Angebot besteht im Zuhören und Klären, im Ermutigen, Mittragen und Stabilisieren, im Hinführen zu eigener Entscheidung und im Verweis auf Beratungsstellen und
Selbsthilfegruppen am Untermain.


Unter 0800 – 111 0 111 und 0800 – 111 0 222 Seelsorge per Telefon.
Unter www.telefonseelsorge.de Seelsorge per Mail und Chat.
Mit der Krisen-Kompass-App unterstützt die Telefonseelsorge depressive und suizidale Menschen und deren Angehörige und Freunde.

Die Ökumenische Telefonseelsorge Untermain im Jubiläumsjahr 2023

Das Jahr stand unter dem Zeichen des 25-jährigen Jubiläums

  • 181 Frauen und Männer arbeiteten ehrenamtlich am Telefon
  • 400.000 Anrufe wurden entgegengenommen
  • 185.000 Stunden waren Ehrenamtliche am Telefon tätig
  • ab 2019 haben vier Mitarbeitende in 1418 Chats Ratsuchende beraten

Am 14. Juli 2023 nahmen etwa 140 Gäste an der Jubiläumsfeier teil.

  • ökumenischer Gottesdienst in der Stiftskirche, dem Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran und Dekan Rudi Rupp vorstanden
  • Grußworte von Frau Bürgermeisterin Jessica Euler für die Kommunen am Untermain, von Herrn Joachim Schröter für die 17 bayerischen Telefonseelsorge-Stellen und Frau Pfarrerin Christine Kleppe als Kooperationsstelle für die Telefonseelsorge Main-Kinzig.
  • Der Festakt wurde von Martin Schwarzkopf geleitet. Zwei Videos informierten über die Arbeit der Telefonseelsorge, in einem dritten Video sprachen bekannte Persönlichkeiten am Untermain Dankesworte von Anrufenden.
  • Bernd Domdey (1. Vorsitzender) und Elvira Kiss (Schriftführerin) stellten den im Oktober 2022 gegründeten Förderverein TelefonSeelsorge Untermain e.V. vor.
  • Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Kirchenmusikdirektor Christoph Emanuel Seitz

Für die Mitarbeitenden gab es besondere „Fortbildungen“ im Jubiläumsjahr:

  • Singend.bewegt.sein. Referentin: Eva Wolf
  • Ein Märchenabend mit der Erzählerin Karin Streb
  • Eine Wanderung auf dem Glücksweg in Heigenbrücken

Am 15. November 2023 gab sich die TelefonSeelsorge Untermain ein Schutzkonzept gegen sexuellen, physischen und psychischen Missbrauch unter dem Titel „Würde braucht
Grenzen“.

Wichtige Statistische Daten für das Jahr 2023

Seelsorge am Telefon

Im Jahr 2023 wurden 12.149 Anrufe angenommen, davon waren 10.343 Seelsorgegespräche (wie 2022).
83 % der Anrufenden waren zwischen 40 – 80 und mehr Jahre alt. Wie in den Jahren zuvor erreichten wir am Telefon in der Mehrzahl Menschen „in der zweiten Lebenshälfte“.

Die Hauptthemen der Anrufenden waren:

  • 34 % Einsamkeit, Isolation (2022: 32 %)
  • 22 % körperliches Befinden: Beschwerden, Erkrankungen, Behinderungen (2022: 20 %)
  • 17 % familiäre Beziehungen (2022: 15 %)
  • 14 % depressive Verstimmung (2022: 17 %)
  • 12 % Ängste (2022: 14 %)
  • 10 % Alltagsbeziehungen (Nachbarn, Freunde) (wie 2022)
  • 8 % Ärger und Aggression


Jeder/r dritte Anrufende hatte eine diagnostizierte psychische Erkrankung. Anrufe mit suizidaler Thematik waren mit 7 % so hoch wie im Vorjahr. Dies bedeutet im Durchschnitt zwei Anrufe am Tag mit suizidaler Thematik. Am Telefon ist das Gefühl der Einsamkeit und Kontaktlosigkeit wie in den letzten Jahren das häufigste Thema. Dazu kommen körperliche und psychische Erkrankungen. Alle Items in der Statistik zu psychischen Erkrankungen zeigen, dass diese fast bei der Hälfte der Gespräche thematisiert werden (43 %). Bei den Ängsten werden auch Fragen nach der Zukunft gestellt: Wie kann ich bei immer teurer werdendem Lebensunterhalt meine Wohnung, Heizung und Nahrung finanzieren?

Seelsorge per Chat

Insgesamt 351 Chatberatungen wurden von fünf Mitarbeitenden durchgeführt, davon waren 328 Seelsorge- und Beratungschats. 76 % der Chatter und Chaterinnen waren zwischen 15 und 39 Jahre alt (2022: 78 %). Im Chat erreichen wir vor allem Menschen in der „ersten Lebenshälfte“.

Die Hauptthemen in den Chats waren:

  • 29 % Suizidgedanken und –absichten (2022: 38 %)
  • 26 % Ängste (2022: 36 %)
  • 25 % Selbstbild: Selbstwert, Scham, Schuld (2022: 26 %)
  • 14 % depressive Verstimmung (2022: 22 %)
  • 26 % Einsamkeit, Isolation (2022: 22 %)
  • 17 % Stress, emotionale Erschöpfung (2022: 12 %)
  • 13 % Trennung
  • 12 % familiäre Beziehungen (wie 2022)
  • 21 % der Chattenden hatten eine diagnostizierte psychische Erkrankung.

Im Chat mit jungen Erwachsenen werden Ängste und Selbstzweifel thematisiert, die zum Teil auf Erfahrungen in der Coronazeit und durch die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen ausgelöst sind. Junge ChatterInnen scheinen die Fähigkeit wenig entwickelt zu haben, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und Freundschaften zu entwickeln und zu halten. So ist Einsamkeit auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein häufiges Thema.

 

Die Ökumenische Telefonseelsorge Untermain ist eine Einrichtung des Caritasverbandes Aschaffenburg e.V. und des Diakonischen Werkes Untermain e.V. Die gemeinsame
Arbeit von evangelischen und katholischen Christen auf allen Ebenen der TelefonSeelsorge Untermain war auch im Jahr 2023 ein Zeichen gelungener ökumenischer Zusammenarbeit.


Ansprechpartnerin
Christiane Knobling, Leiterin
Telefon: 06021 – 325 365
Mail: telefonseelsorge@caritas-aschaffenburg.d

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