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StBarbaraKircheIm Obernburger Raum gilt Kleinwallstadt als Mutterpfarrei, die im Jahre 1184 errichtet wurde. Zu ihr gehörten zeitweise einmal alle Gemeinden in diesem Gebiet, so auch die spätere Pfarrei Sommerau.

Etwa um 1330 wurde durch den Ritter von Fechenbach die Pfarrei Sommerau gegründet. Sommerau mit den Filialen Eichelsbach und dem später ausgestorbenen Dorf Kinzbach wurden um diese Zeit von Kleinwallstadt getrennt und bildeten eine eigene Pfarrei. 1379 wird Sommerau fest als Pfarrsitz genannt. Um 1620 gehörten Eichelsbach, Hobbach, Wintersbach und Krausenbach zur Pfarrei Sommerau.

Die Seelsorge für die Katholiken der Kirchengemeinde Eichelsbach war somit dem Pfarrer von Sommerau übertragen. Die Filiale Eichelsbach gehörte fortan zu dieser Pfarrei.

Eichelsbach, eine ehemals selbständige politische Gemeinde, wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern zum 1. Juli 1971 in den Markt Elsenfeld eingegliedert.

Für eine erfolgreiche pastorale Arbeit ist es jedoch sicher förderlich, wenn sich die Lebenskreise des Menschen im profanen wie im kirchlichen Raum decken. In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens sind die Interessen der Kirchengemeinde und der politischen Gemeinde deckungsgleich. Eine Zusammenarbeit ist nicht nur nützlich sondern unumgänglich. Diese Interessengebiete sollten deckungsgleich sein. Der Lebensraum des Menschen ist ja auch Handlungsraum der Kirche.

Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung von Eichelsbach stellten daher im Jahre 1978 an das Bischöfliche Ordinariat Würzburg den Antrag, die Filiale Eichelsbach zur Pfarrei Elsenfeld umzupfarren. Mit Bischöflichem Organisationsakt - Umpfarrung der Filialkirchengemeinde Eichelsbach aus der Pfarrei Sommerau in die Pfarrei Elsenfeld - vom 16. März 1980 wurde diesem Antrag stattgegeben und Eichelsbach mit Wirkung vom 1. April 1980 der Pfarrei Elsenfeld zugeteilt.

Seit dem 1. Fastensonntag 2010 gehört unsere Filialgemeinde St. Barbara Eichelsbach zur PG Christus Salvator Elsenfeld.

Kirche und Kapelle

  • Kirche St. Barbara

Die Geschichte von Eichelsbach ist eng verknüpft mit der des Klosters Himmelthal. Aus einer Schenkungsurkunde des Conrad, Schenk von Clingenberg, aus dem Jahr 1241 ist bekannt, dass der Ort Eichelsbach mit allen Zugehörigungen an Land und Leuten dem Kloster Himmelthal vermacht worden war.
Somit war der Konvent des Klosters fortan für Eichelsbach der Grundherr mit allen daraus erwachsenen Rechten und Pflichten. Wer immer in Himmelthal das Sagen hatte, war zugleich auch Grundherr in Eichelsbach, dem Zins, Frondienst und sonstige Abgaben zu leisten waren.
Daraus lässt sich schlüssig erklären, dass am 29. Juli 1749, es war die Zeit, als die Jesuiten in Himmelthal wirkten, zwischen dem Pater Procurator Schommartz von Himmelthal, sowie Schultheiß und Deputierten von Eichelsbach mit dem Baumeister Johann Martin Schmitt aus Miltenberg ein Vertrag folgenden Inhalts abgeschlossen wurde.
Schmitt verpflichtete sich für 435 fl (Gulden) eine Kirche zu errichten, die inwendig im Lichten misst: 50 Schuh lang, 24 Schuh breit, 24 Schuh hoch mit gemauertem Giebel. Im Chor ist der Altar zu mauern. Die Kirche soll mit Doppeldach eingedeckt und innen verputzt werden.
In den Jahren 1750/1751 wurde der Bau ausgeführt, sehr zur Zufriedenheit der Eichelsbacher und der frommen Patres aus Himmelthal.
Die neue Kirche wurde dann allerdings nicht mehr der Hl. Katharina, einer Vorgängerkapelle, die an diesem Ort seit etwa 100 Jahren stand, geweiht, sondern der Hl. Barbara.
Der genaue Weihetag der Kirche ist jedoch nicht bekannt.
In den Jahren 1930/31 wurde die Kirche erweitert. Pfarrer von Sommerau war damals Sekundus Scheller (von 1924-1944), Bürgermeister in Eichelsbach war Pius Rüth (von 1924-1935). Die Kirche wurde um acht Meter verlängert und eine Sakristei angebaut. Die Baukosten betrugen 25.439,52 Mark.Die Weihe der erweiterten Kirche erfolgte am 18. Juni 1931 durch den Bischof von Würzburg Matthias Ehrenfried.
StBarbara innenUmfangreiche Renovierungen der letzten Jahrzehnte veränderten teilweise erheblich den Innenraum des Gotteshauses, zum Teil auch durch Vorgaben des 2. Vatikanischen Konzils.
Die letztmalige Renovierung mit Umgestaltung des Chores, mit einem neuen Altar und Ambo erfolgte im Jahre 2000. Die Altarweihe am 3. Dezember 2000 bei einem feierlichen Gottesdienst unter großer Beteiligung der Eichelsbacher Bevölkerung als Abschluss dieser Maßnahme durch Bischof Paul-Werner Scheele war ein großes Ereignis in unserer Gemeinde.
Am 14. Oktober 2001 wurde der 250. Weihetag unserer Kirche mit einem Festgottesdienst in der Kirche St. Barbara und einem anschließenden Festakt in der Eichelsberghalle gebührend gefeiert.
Der letzte Satz aus der Urkunde, die bei der Erweiterung 1930/31 eingemauert wurde, lautet:
Möge dieses Gotteshaus, durch den Fleiß und den Glauben der Eichelsbacher Bürger erbaut, auch in kommenden, stürmischen Zeiten auf hoher Warte Gott die Ehre geben!

Bilder aus dem Innenraum:

  • Muttergotteskapelle

Feldkapelle außenWenn man der Jahreszahl glaubt, die auf der Rückseite der Kapelle in Stein eingemeißelt ist, wurde die Kapelle erstmals im Jahre 1827 errichtet.Geschichtlich Interessierte wissen, dass im Jahre 1241 die Ortschaft Eichelsbach mit allen „Zugehörigungen“ von Conrad, Schenk von Clingenberg dem Kloster Himmelthal geschenkt wurde. In unmittelbarer Nähe unserer Kapelle stand der Ziegelhof, eine Himmelthaler Neugründung.

Mit seinen 205 Morgen Land führte der Ziegelhof des Klosters – nachweisbar seit 1509 – unter einem Erbpächter ein eigenständiges Leben. Nach wechselnden Erfolgen, zunächst unter dem Orden der Zisterzienserinnen und dann unter den Jesuiten, wurde schließlich nach dem Verfall der Hofgebäude das Land vom königlichen Schul- und Studienfonds Aschaffenburg, heute Stiftungsamt Aschaffenburg, durch „Erbbestandsbriefe“ im Jahre 1824 an sieben Eichelsbacher Bauern zur Bewirtschaftung übertragen.

So ist zu vermuten, dass die Kapelle von diesen Bauern im Jahre 1827 errichtet wurde, als Andachts- und Gebetsstätte und um den auf dem Felde arbeitenden Bauern Schutz vor Unwettern zu bieten. Über die Entstehungsgeschichte gibt es jedoch keine schriftlichen Unterlagen.

Auch bei der Erforschung vorgeschichtlicher Siedlungsspuren bei Eichelsbach (Erfassung und Öffnung von Hügelgräbern im Wolperich durch E. v. Haxthausen um 1890) wird bei Entfernungsangaben auf die dort stehende Kapelle Bezug genommen.

Offensichtlich war sie nach langer Zeit verfallen bzw. baufällig geworden, denn im Jahre 1905 wurde sie von Joseph Pfeifer aus Eichelsbach wieder neu errichtet. Im Jahre 1951 wurde für die Innenausstattung eine neue Muttergottesstatue gekauft.

Feldkapelle innenDer damalige Bürgermeister von Eichelsbach, Hermann Hein, organisierte zusammen mit Pfarrer Ball aus Sommerau eine Fahrt nach Portugal, um eine „Fatimamuttergottes“ zu kaufen. Der Kauf wurde getätigt, die Statue nach Eichelsbach transportiert und in der Kapelle aufgestellt, um auch hier die Muttergottes von Fatima zu verehren, sie anzurufen in Sorgen und Nöten.

Nachdem sich seit dem Jahr 2000 starke Risse im Mauerwerk wegen fehlender Fundamente zeigten, drohte die Kapelle regelrecht auseinander zu brechen. So wurde sie 2002 gänzlich abgerissen und originalgetreu wieder aufgebaut.

Alle Arbeitsleistungen wurden von Eichelsbacher Bürgern unentgeltlich erbracht, ein Zeichen des Gemeinschaftsgeistes in unserem Dorf. Die Leitung des Aufbaues hatte Hans Konrad, ebenfalls aus Eichelsbach. Die Maßnahme erfolgte unter der Trägerschaft des Heimat- und Museumsvereins Elsenfeld.

Am 15. August 2002 wurde die Kapelle nach der nun zweiten Wiedererrichtung durch Pfarrer Halk aus Sommerau eingeweiht.

Mit dem Wiederaufbau ist diese Gebetsstätte für uns und unsere Nachkommen wieder in würdiger Form erstanden und sicher für lange Zeit erhalten.

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