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Vom 10. bis 12. Januar trafen sich Pfarrgemeinderats- und Kirchenverwaltungsmitglieder und das Seelsorgeteam unserer Pfarreingemeinschaft Christus Salvator Elsenfeld im Bildungshaus Schmerlenbach. Unter dem Motto „…da bin ich mitten unter Euch.“ hatte ein Team unter der Leitung von PastRef Holger Oberle-Wiesli ein Programm vorbereitet, welches die Zusammenarbeit in Pfarrgemeinderäten und Kirchenverwaltungen fördern und den theologischen Hintergrund in einigen Aspekten beleuchten sollte.

GestalteteMitteSo begann die Tagung nach dem gemeinsamen Abendessen am Freitag mit einem „Speed-Dating“, bei dem wir zu je zwei Teilnehmern im Wechsel aus einer Karte von vorbereiteten Stichworten einige auswählen (z.B. Kraftquelle, Schutzhütte, Zwischenstation, Erfrischung und mehr) und vom Gegenüber beantworten lassen konnten.

Im Anschluss zeigte Holger mit einer kurzen Einführung den satirischen Kurzfilm „Anbieterwechsel“ aus der Reihe „Tatortreiniger“ des NDR, in welchem „Tatortreiniger Schotte“ in einer „Vermittlungsagentur für religiöse Angelegenheiten“ putzt. Während seiner Arbeit stellt er in der Diskussion mit der Agentur-Inhaberin Berechnungen über ein Leben nach dem Tod an. Dabei werden in teils erheiternden Anspielungen die denkbaren Möglichkeiten in allen möglichen Religionen und Weltanschauungen abgeklopft.

Das gemeinsame Abendlob gestaltete Wolfgang Schwaab in der Form eines „Luzernariums“: Zu den Texten der Gebete schufen Lichter für die einzelnen Teilnehmer eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Schließlich ging es am Abend noch zum „gemütlichen Beisammensein“ in den neu gestalteten Gewölbekeller, wo das gegenseitige Kennenlernen bei Gebäck und Getränken im Gedankenaustausch weiter vertieft werden konnte.

Nach einem motivierenden Morgenimpuls von Doris Ebert und Stefan Fries und dem anschließenden Frühstück stand am Samstagvormittag das Kernthema „…da bin ich mitten unter Euch“ auf dem Programm. Der Pfarrgemeinderat von Eichelsbach hatte im Versammlungsraum eine entsprechende „Mitte“ gestaltet. Holger warf die Frage „Wo geschieht Begegnung mit Christus?“ auf und stellte zunächst dar, dass Christus nicht nur nach der Wandlung während der Messe zugegen sei; die Verknüpfung der Gegenwart Christi mit dem Weiheamt des Priesters überhöhe dieses nach seiner Meinung. Vielmehr gebe es die verschiedensten Ansätze, die Gegenwart Christi zu erfahren. Im Korintherbrief erklärt Paulus: „Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, …“. So seien wir Christen das Gesicht Christi in der Welt. Christus selbst sagt uns: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“. In der Gemeinschaft könnten wir also Christus erleben. An anderer Stelle: „Was Ihr dem geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt Ihr mir getan.“. Also sei Christus auch in der Ausübung von Nächstenliebe gegenwärtig. Ideal wäre es, wenn Christus aus jedem Christen heraus strahlen würde.

Diesen Impuls konnten die Teilnehmer aufgreifen und in vier Gruppen unter Zuhilfenahme vorgegebener Fragen (Wer ist dieser Jesus Christus für mich? - Bibelstelle dazu? Bild dazu? usw.) die eigene persönliche Vorstellung bedenken und in die Diskussion einfließen lassen. Dabei kamen auch verschiedene Gottesdienstformen zur Sprache und die Überlegung, wie man z.B. für Kinder, Jugendliche und junge Leute die Kirche wieder ins Bewusstsein bringen könne. In einer abschließenden Diskussion wurden die in den verschiedenen Gruppen angesprochenen Punkte im Plenum vorgestellt.

GesamteGruppeNach dem Mittagessen starteten wir zu zwei Besuchen in Aschaffenburg, welche GemRefin Claudia Kloos vorbereitet hatte. Im Wechsel zweier Gruppen ging es zum einen in den „Heilands ökumenischen Kirchenladen“: Dort stellte uns eine der Verantwortlichen in einer angenehmen Gesprächsrunde das Vorhaben vor: Es gibt christliche Bücher und Kalender, Postkarten und Kerzen, Kunstgegenstände oder Eintrittskarten zu den Konzerten in den Kirchen zu kaufen; aber es gibt auch Raum, um innezuhalten, Gespräche führen, ein offenes Ohr finden oder einfach ein wenig zu verschnaufen. Neben 23 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten zwei hauptamtliche Kräfte (je eine von der kath. und eine von der ev. Kirche mit je einer halben Stelle) an dem Projekt.

Zum anderen besuchten wir das Cafe Krem in der Riesengasse: dort sind derzeit unter dem Motto „Von Mauern und Menschen“ Bilder von der Goldbacher Malerin und Tänzerin Sunset Schneider ausgestellt. Die gezeigten Werke setzen sich in stilistisch unterschiedlichen Ausprägungen meist mit dem Thema des Niedergangs bedrohter Völker und Kulturen auseinander.

Nach dem Abendessen feierten wir in der Hauskapelle einen eindrucksvollen Gottesdienst, welchem die Taufe Jesu im Jordan aus dem Tagesevangelium zu Grunde lag. Am Ende dieses Gottesdienstes wurde Luzia Hein als Bürokraft des Pfarrbüros verabschiedet.

Bevor der Abend in Gesprächen im Gewölbekeller ausklang, gab Holger noch einen Überblick über die neue Struktur der Homepage unserer Pfarreiengemeinschaft und zeigte an Beispielen den derzeitigen Stand ihres Aufbaus. Außerdem führte er drei teils lustige, teils nachdenklich stimmende Kurzfilme vor: In „Wunderbare Tage“ verfällt der Pfarrer mit der Vortäuschung von Wundern in seiner oberbayerischen Gemeinde einer ungewöhnlichen, aber wirksamen Idee, um dem spärlichen Kirchenbesuch entgegenzuwirken. „Ave Maria“ handelt von einer Gruppe israelischer Siedler, die im ländlichen Westjordanland einen Autounfall verursachen und auf die Hilfe von fünf Ordensfrauen angewiesen sind. Der Kurzfilm „Herr im Haus“ regt in nur knapp sieben Minuten zum Schmunzeln, mehr aber noch zum Nachdenken darüber an, wie wir als Kirche leben und ob wir wirklich Platz haben für die, die uns brauchen.

Der Sonntagmorgen begann mit einem aufmunternden Morgenimpuls von Ulrike Franz. Am Vormittag stand der kirchengeschichtliche Werdegang der Kommunion auf dem Programm. Holger zeigte unter dem etwas provozierenden Schlagwort „Gott essen“ die Entwicklung von den Anfängen in den urchristlichen Gemeinden über die verschiedenen Vorstellungen späterer Kirchenlehrer bis in die heutige Zeit auf. Anstehende Fragen hierzu wurden in einer offenen Diskussion besprochen.

Im letzten Tagungspunkt konnten sich die Teilnehmer zum Ablauf oder zu einzelnen Aspekten der durchgeführten Tagung äußern: Insbesondere neu hinzugekommene lobten die ungezwungene und doch effektive Zusammenarbeit; andere hoben die positiven Erfahrungen hervor, die man jährlich machen könne, so dass man sich auf die schon geplante Zusammenkunft im nächsten Jahr wieder freuen könne.

Nach dem Mittagessen ging es aus der vorbildlich geführten, gastlichen Tagungsstätte Schmerlenbach zurück in die Pfarreiengemeinschaft - gestärkt für die vielfältigen anstehenden Aufgaben. Dem gesamten Vorbereitungsteam gebührt für die rundum gelungene Organisation des Treffens ein herzliches Dankeschön!

                                                                                                                                                                                                                                            Bruno Göb

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