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Liebe Gemeinde,

vor knapp acht Jahren hat mich Gott in den Orden der Diener Jesu und Mariens (SJM) gerufen.

Nach einem geistlichem Jahr (= „Noviziat“), dem Erlernen der notwendigen Fremdsprachen (Latein und Griechisch) bin ich nun nach sechsjährigem Studium mit der „Grundausbildung“ fertig. Es war eine schöne Zeit in Niederösterreich, sowohl im Ordenshaus, als auch dann an der Hochschule in Heiligenkreuz im Wienerwald. Dort hat der letzte Ausbildungsabschnitt – wegen der Coronamaßnahmen viel online – stattgefunden. Besonders schön sind die vielen Einsätze in der Jugendpastoral gewesen, sowohl im Firmkurs als auch bei den Pfadfindern. Ich finde es immer sehr berührend, wenn ich mithelfen kann, dass ein Kinderherz den Heiland findet und vertrauensvoll zu ihm betet. Da lohnt sich jede Mühe! Im Sommer gab es dann wieder einige Arbeitswochen im Haus, wir renovieren jedes Jahr selbst, sei es Verputzen, Streichen, Blitzableiter legen oder ähnliches … Wie schön, dass ich eine große Ordensfamilie habe: Während der eine früher bei der Bank gearbeitet hat, haben wir auch einen ehemaligen Elektriker, einen Automechaniker etc., die ihre  jeweiligen Talente einbringen können. Viele Männer, die auch handwerklich tätig sind und dadurch wie der Heilige Josef viel selber machen können.

Ab August 2021 bin ich nun im Münsterland bei Lippstadt, wo unsere Gemeinschaft ein geistiges Zentrum betreut: Auf dem großen Gelände des Wasserschlosses „Haus Assen“ gibt es viele Möglichkeiten für Familienfreizeiten, die abgelegene Lage macht das Ganze auch zu einem idealen Ort für Einkehrtage in Stille: Man kann vom Alltag abschalten, um Gott in der Stille zu begegnen und das Leben in seinem Licht zu überdenken. Viele Personen genießen diese Exerzitien als „Urlaub mit Gott“: Gerade im heutigen, gehetzten Alltag ist es wohltuend, sich wieder zu besinnen und den Kurs des eigenen Lebens unter den Blick Jesu zu stellen. Dieses geistliche Zentrum „Haus Assen“ ist gar nicht so weit weg von Elsenfeld (ca. 3 Stunden), ihr könnt gerne vorbeikommen! Ich werde dort die nächsten Jahre wirken, zunächst als Diakon, ab September 2022 dann als Priester.          

Am 30.10.2021 hat mich Bischof Alois Schwarz, Diözesanbischof vom österreichischen St. Pölten, unter Handauflegung und Gebet zum Diakon geweiht. Es war ein unvergessliches Erlebnis, wie zur Allerheiligenlitanei die ganze Gemeinde den Himmel bestürmt hat, während ich mit meinen beiden Mitbrüdern vor Gott hingestreckt lag. Da wird einem bewusst, wie klein man selbst ist, und doch ist es sehr tröstlich zu wissen, dass man im Gebet verbunden ist. Die anschließende Feier war sehr schön, es hat mich berührt, wie viele Leute – auch von weit her – gekommen sind, um dabei zu sein. Und auch zu wissen, dass es so viele Mitbeter im Hintergrund gegeben hat, die nicht kommen konnten, aber mich trotzdem im Gebet begleitet haben. Vergelt´s Gott und vielen Dank! Hier möchte ich auch euch, meine Heimatgemeinde, weiterhin um euer Gebet bitten. Am Freitag, 16.09.2022 findet die Priesterweihe statt in St. Florian bei Linz in Oberösterreich. Anschließend gibt es Ordensprimizen am Samstag und Sonntag - warum nicht eine Wochenende in Österreich verbringen? Für geistiges und leibliches Wohl wird gesorgt. Die Woche darauf ist dann am Sonntag, den 25.09.2022, meine Heimatprimiz in Elsenfeld. Save the Date und herzliche Einladung – ihr dürft alle sehr zahlreich kommen!

Liebe Grüße und Gottes Segen

Fr. Peter Salzer SJM

 

 

Vorstellung des Ordens Servi Jesu et Mariae (SJM)

Die Gemeinschaft der Diener Jesu und Mariens (Servi Jesu et Mariae - SJM) ist eine Ordensgemeinschaft der Katholischen Kirche und als solche seit 1994 anerkannt. Ihre Mitglieder sind in unterschiedlichen seelsorglichen Aufgabenfeldern tätig (Pfarreien, Schulen, Internat, Pfadfinder- und Jugendarbeit usw.). Da gerade die pastorale Begleitung von Pfadfindergruppen der SJM ein großes Anliegen ist, arbeitet sie in diesen Bereichen mit der Katholischen Pfadfinderschaft Europas zusammen. Momentan (Stand 2022) sind wir gut 50 Mitglieder und in Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien und Kasachstan tätig. 

In ihrer Glaubensverkündigung steht die Kongregation treu zum Heiligen Vater und zum lebendigen Lehramt der Katholischen Kirche. Die würdige Feier der heiligen Liturgie ist ihr ein besonderes Anliegen, genauso wie die Verehrung Jesu Christi in der Eucharistie, die Wertschätzung des Sakraments der Versöhnung und eine in der Tradition verankerte, gesunde Marienverehrung.

“Alles zur größeren Ehre Gottes.” Dieses Leitwort des hl. Ignatius von Loyola ist Programm im Leben der SJM. Die Kongregation möchte eine Gemeinschaft von missionarisch gesinnten Ordensleuten sein, die ihr Leben ganz in den Dienst der Verkündigung des Evangeliums stellen. Das Leben nach den evangelischen Räten (Gelübde der Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams) ist die Antwort des Ordensmannes auf den Ruf Christi, der jeden Einzelnen ermutigt, in großer Freiheit ganz für ihn und sein Reich da zu sein.

Das Alltagsleben der SJM ist in seinen Grundlinien durch die altbewährten Regeln des Jesuitenordens bestimmt. Der Gründer der SJM, P. Andreas Hönisch, war begeisterter Jesuit – er wollte nichts anderes weitergeben als das, was er selbst gelebt hatte. Dazu kommt, dass die Regeln des hl. Ignatius, des Gründers des Jesuitenordens, auch hervorragend zum Gründungsideal der ersten Mitglieder der SJM passten: Als Ignatius im 16. Jahrhundert die “Gesellschaft Jesu” ins Leben rief, dachte er an eine straff geführte Gemeinschaft von Männern, die fest geformt durch ihr geistliches Leben zu jeder Art von Seelsorgearbeit bereit waren. Keine kontemplative Gemeinschaft, sondern einen Orden von Priestern und Brüdern, die ihre Kraft für ihrer Arbeit im Weinberg Christi aus dem eigenen geistlichen Leben ziehen können; die ihre Klausur im Herzen tragen, und damit für alle Arbeiten bereit sind, die ihnen die Kirche überträgt. Den pastoralen Arbeiten sollte keine Grenze gezogen sein, außer der Bedingung, der größeren Ehre Gottes und dem Heil der Seelen zu dienen.

Nach dem Vorbild des Jesuitenordens verzichtet die SJM auf ein gemeinsames Chorgebet, um für den Dienst freier und beweglicher zu sein. Das Stundengebet wird von jedem Priester oder Diakon privat gebetet. Umso wichtiger ist für jeden Einzelnen ein lebendiges persönliches Gebetsleben, das seine Mitte vor allem im Geheimnis der Eucharistie hat, d. h. in der häufigen Anbetung des Altarsakramentes. Täglich widmet sich jedes Mitglied eine Stunde der Betrachtung, dem inneren Gebet – das von der hl. Theresa das “Verweilen bei einem Freund” genannt wird – um auf diese Weise Christus immer besser kennen und lieben zu lernen. Nur aus der lebendigen Verbundenheit mit dem Herrn kann ein Dienst nach außen fruchtbar sein.

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