header
Orgelspiel: Michael Hartmann begeistert Zuhörer in der Christkönigskirche

 Mit Michael Hartmann hat die Pfarreiengemeinschaft Christus Salvator einen berühmten Sohn des Marktes Elsenfeld geladen. Der Organist und Professor der Hochschule für Musik und Theater in München spielte am Samstagabend in der Christkönigskirche Werke des Barock, der Klassik und der frühen Romantik.

 vergrößernDer weltbekannte Organist Michael Hartmann war in Elsenfeld zu Gast und überzeugte mit Werken des Barock, der Klassik und der Romantik.

 Klangvoll der Einstieg mit der Sonate Nr. 11 von Josef Rheinberger (1839 – 1901). Der Komponist machte sich vor allem mit Orgelsoli einen Namen und gilt als bedeutender Repräsentant der klassisch-romantischen Epoche. Mit zwei Werken Mozarts (1756 – 1791) – einer Kirchensonate und einem Adagio in C-Dur – ging es weiter. Typisch hier der verspielte Stil, der auch in Mozarts Kirchenmusik herauszuhören ist.

 Von Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel (1714 – 1788) erklang die fünfte Sonate in D-Dur und Bach-Vater Johann Sebastian (1685 – 1750) war mit dem Choralvorspiel „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ aus der gleichnamigen Kantate vertreten. Mit ausgezeichneter Temposicherheit und Klangschönheit präsentierte der Organist hier ein wundervolles Orgelwerk souverän und individuell.

 Aus der Troisième Suite von Louis Vierne (1870 – 1937) spielte Michael Hartmann das Stück "Carillon de Westminster" – ein Muss für jeden, der Orgelmusik liebt! Virtuos und mächtig empfand er die Wucht der Glockenschläge nach und steigerte sich zum Ende hin in triumphale Klangfülle. Vierne komponierte das Stück 1927, als er bereits völlig erblindet war. Der Carillon ist sein bekanntestes Werk und ahmt in abgewandelter Form das Glockenspiel der Westminster Abbey nach.

 Wer an die französische Orgelmusik denkt, kommt auch an Léon Boëllmann nicht vorbei. Sein am häufigsten zu hörendes Werk ist die Suite gothique – Hartmann spielte alle vier Sätze brillant. Majestätisch klang der Introduciton-Choral, munter und fröhlich tänzelnd das Menuet. Dem tief empfundenen Prière à Notre-Dame“ folgte die Toccata –  weniger düster, als gewohnt.

 Für seinen Auftritt erntete Michael Hartmann stehende Ovationen und spielte als Zugabe eine Orgelkomposition des Franzosen Louis Lefébure-Wély (1817 – 1869). Der Erlös des Konzertes kommt der Sanierung der Christkönigskirche zugute, die nächstes Jahr angegangen werden soll. Die Orgel der Christkönigskirche wurde bereits 2010 teilsaniert. Sie stammt aus dem Jahr 1957 und gehört zu den größten Orgeln am Untermain. Julia Preißer

­