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Das Gesicht des zweiten Weltkrieges war ein anderes als das des ersten Weltkrieges.

Wallfahrt Bild1 2024War 1914 /1918 in der Regel die Zivilbevölkerung vom Kriegsgeschehen nicht betroffen, so änderte sich die Art der Kriegsführung entscheidend. Bombardierungen von Städten sollten das Heimatland des jeweiligen Feindes bedrohen und die Zivilbevölkerung demoralisieren. Im Kriegsjahr 1944 rückte diese Gefahr näher und so wurde im März 1944 Aschaffenburg bombardiert.

Elsenfeld, als Gemeinde in unmittelbarer Nähe zu den Glanzstoffwerken, war um so mehr bedroht von Bombardierungen, denn in der Glanzstoff wurden damals Stoffe für Fallschirme gefertigt und somit war diese große Fabrik wichtig für die Rüstungsindustrie. „… wenn du unsere Heimat vor Zerstörung bewahrst und unserem Volke die religiöse Freiheit sicherst, wollen wir dir zeitlebens dafür danken …“ - das ist ein Satz aus dem Gelöbnis. Eine ganze Reihe von Familien in Elsenfeld gaben ihr Versprechen und sogar Soldaten im Feld unterschrieben das Gelübde. Die Familien und Soldaten versprachen unter anderem, täglich eine Andacht im Monat Mai zu beten, sowie eine Wallfahrt.

1944 bis 2024 - 80 Jahre lang konnte nur Corona verhindern, das gegebene Versprechen zu halten. An Aktualität hat das Thema leider nichts eingebüßt, denn wie glücklich dürfen wir sein, in Frieden zu leben, wo so viele andere Menschen Krieg erleben, auf der Flucht sind und Angst haben.

Wallfahrt Bild2 2024Bei strahlendem Sonnenschein liefen rund 50 Elsenfelder am Sonntag, dem 12.05.2024 den wunderschönen Weg von Elsenfeld nach Himmelthal. Begleitet wurden die Wallfahrer vom Musikverein. Die modernen und ansprechenden Texte wurden von PastRef Holger Oberle-Wiesli zusammengestellt und von ihm und Christine Hartig gelesen. Am Wallfahrtsort angekommen stießen alle zu den Wallfahrern, die nicht in der Lage waren, den Weg zu laufen und alle zusammen feierten in der schönen Wallfahrtskirche St. Sebastian die Heilige Messe. Ein gelungener Tag und ein gutes Zeichen, Vergangenheit und Gegenwart gleichermaßen im Blick zu behalten.

Gabi Pfister

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