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Zitat aus dem Anhang des Marienlobes für die Pfarrei Elsenfeld: „Die Schrecken des Krieges erfuhren bis zum Ersten Weltkrieg in der Regel nur die Soldaten und die Zivilisten, die im Kampfgebiet lebten. Das Neue des Zweiten Weltkrieges waren die  Flächenbombardements ...“

Angesichts dieser Bedrohung der Heimat und nach dem Angriff auf Aschaffenburg im März 1944 reifte im damaligen Ortspfarrer von Elsenfeld, Pfr. Rudolf Keith, der Entschluss die Elsenfelder Bürger unter den besonderen Schutz Maria´s zu stellen. Am 11. Mai 1944 verfasste er sogar einen Brief an die Soldaten aus Elsenfeld in dem er sagte, dass „er die Elsenfelder Bürger aufgefordert habe, durch ein großherziges Gelübde der lieben Gottesmutter gegenüber, sich unter ihren besonderen Schutz zu stellen“ und bat auch die
Soldaten, sich am Gelübde zu beteiligen. Bis Ende 1944 schlossen sich 192 Einzelpersonen und Familien dem Gelübde an. „Die Menschen fassten Zuversicht im Glauben...“

Seit nunmehr also 75 Jahren versucht die Gemeinde Elsenfeld das Gelöbnis von 1944 so gut als möglich einzuhalten. Es findet eine Wallfahrt statt und an jedem Tag des Monats Mai wird eine Andacht gehalten.

Am Sonntag, 5. Mai 2019 führte uns die Wallfahrt in die Wallfahrtskirche „St. Sebastian, Himmelthal“. Bei herrlichem Sonnenschein war uns der Himmel wohlgesonnen und die Wallfahrer erreichten nach ca. 2 Stunden Fußweg die Kirche, wo, nach einer kurzen Rast, die Heilige Messe gefeiert wurde.

Und tatsächlich beten wir auch 2019 an jedem Tag des Monats Mai eine Maiandacht. Ein ganz besonders Highlight ist dabei eine Bayerische Maiandacht, die von Erwine Knecht und ihrem Ensemble in der St. Gertraud Kirche von Elsenfeld am 19. Mai gestaltet wird.
Diakon Wolfgang Schwaab wird die Maiandacht mit Mariengebeten bereichern.

Die Zeiten ändern sich. Wir leben in Frieden und Freiheit und viele der 192 Unterzeichner des Gelübdes leben nicht mehr oder Familienmitglieder sind inzwischen aus Elsenfeld weggezogen. Vielleicht wird sich die Art des Gebetes in den kommenden Jahren ändern, aber dafür wird etwas Neues, dem Zeitgeist Entsprechendes, entstehen. Wir werden die Alltagssorgen der Menschen weiter in den Blick nehmen, die Bewahrung der Schöpfung, die Sorgen vor Armut, Krankheit oder Arbeitslosigkeit und wir werden um Frieden in der Welt beten. Das Gelöbnis ist nach wie vor Anstoß dafür, unsere Bitten vertrauensvoll an die Gottesmutter zu richten.

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