header

Station14„...Mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen?...“

 

14. Station: Der heilige Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt (Mt 27,57-66)


Josef hüllt den Leichnam in ein sauberes Leinentuch, legt ihn in ein neues Felsengrab und schiebt einen großen Stein davor. Maria Magdalena und Maria, die Mutter Jesu, beobachten, wohin Josef den Leichnam bringt. Am Tag danach kommen die Hohenpriester und Pharisäer zu Pilatus und fordern Wachen für Jesu Grab. Sie erinnern an die Prophezeiung, dass Jesus nach drei Tagen auferstehen wird. Das Grab wird versiegelt und die Wächter davor postiert.

Gedanken der Künstler

Dieses Zitat aus dem Lied. „Ich steh vor dir mit leeren Händen Herr“ (Huub Osterhuis 1964 – GL 422) passt seht gut zur 14. Kreuzwegstation Grablegung.

Wir stehen am offenen Grab. Dies ist der Nullpunkt, an dem all unsere Hoffnungen vernichtet scheinen.

Der endgültige Tod wirft Fragen nach dem WARUM auf.

Am offenen Grab bleiben uns manchmal nur Ohnmacht, Trauer, Wut, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit....

Wir sind konfrontiert mit dem Tod eines lieben Angehörigen, mit Schicksalen anderer Menschen und auch mit unserem eigenen Tod.

Und doch ist da ein leises Glimmen, ein Hoffnungsschimmer, der sich in einer Frage äußert: „Hast du nicht andern Segen?“ oder wie in der zweiten Strophe des Liedes: „Nimmst du mich auf in dein gelobtes Land?“...

Ja, könnte es möglich sein, dass hier, am Grab nicht das Ende ist?

Die Öffnung des Felsengrabes das hier dargestellt ist, ist nicht dunkel und schwarz. Der Blick geht durch das Grab hindurch, ins Helle…

Auch Jesus wurde ins Grab gelegt. Drei Tage Tod und Stille. Doch dann geschieht etwas Unglaubliches. Ein Ereignis, das uns nicht verharren lässt in Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Resignation...

 

Gebet / Liedtext

Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr; fremd wie dein Name sind mir deine Wege. Seit Menschen leben, rufen sie nach Gott; mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen? Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt? Ich möchte glauben, komm du mir entgegen.

Von Zweifeln ist mein Leben übermannt, mein Unvermögen hält mich ganz gefangen. Hast du mit Namen mich in deine Hand, in dein Erbarmen fest mich eingeschrieben? Nimmst du mich auf in dein gelobtes Land? Werd ich dich noch mit neuen Augen sehen?

Sprich du das Wort, das tröstet und befreit und das mich führt in deinen großen Frieden. Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt, und lass mich unter deinen Kindern leben. Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst. Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete.

(Huub Osterhuis 1964, GL 422)

Zum Anhören:   https://youtu.be/TJVoQcWX8Ho?t=58


Gestaltet von den Familien Jutta und Burkhard Oberle
und Susanne und Michael Kunisch

Standort: auf dem Friedhof in Elsenfeld, nahe der Urnenwand

­