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Station12Sterben

 

12. Station: Jesus stirbt am Kreuz (Mt 27,45 - 51,54)

 

Als Jesus am Kreuz hängt, verdunkelt sich der Himmel von der sechsten bis zur neunten Stunde. Dann ruft er laut: » Eli, Eli, lema sabachtani?«, (Mt 27,46 EU) was übersetzt bedeutet »Mein Gott, me in Gott, warum hast du mich verlassen?«. Einige der Umstehenden meinen, Jesus ruft nach Elija und sie wollen sehen, ob er kommt und Jesus von Kreuz hilft. Einer der Soldaten reicht Jesus einen mit Essigwasser getränkten Schwamm. Mit einem lauten Schrei sti rbt Jesus Christus und haucht seinen Geist aus. Da reißt der Vorhang im Tempel in der Mitte entzwei und die Erde bebt. Der Hauptmann und die Soldaten, die Jesus bewachen, erschrecken und sagen: »Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!« (Mt 27,54 EU)

 

Gedanken der Künstler

Tod – Wut – Trauer – Sinn? - Verlassen – Unrecht - Hoffnung

Schlagworte zieren die Stele. Mit dem Sterben und dem Tod eines Menschen, stellen sich existentielle Fragen.
Wer bin ich und wo komme ich her?
Was geschieht mit mir nach dem Tod?
Wo sind unsere Toten?
Welchen Sinn hat der Tod?
Der Tod hat viele Gesichter. Vielfältig ist das Sterben. Der plötzliche Tod eines jungen Menschen, das Sterben auf den Schlachtfeldern und durch jede Art von Gewalt. Die schwere Krankheit, die zum Tod führt und das sanfte entschlafen nach einem langen und erfüllten Leben.
Jesus stirbt einsam und verlassen am Kreuz.
Die Station, an der Jesus am Kreuz stirbt ist die dunkelste Station. Vorher auf dem Weg war noch Leben. Mit dem Tod scheint alles Leben ausgehaucht. Aus und vorbei.
Wie leben wir unsere Trauer?

Am unteren Teil der Bildtafel fällt ein bunter Regenbogen ins Auge. Darüber steht das Wort „Hoffnung“. Der Regenbogen steht für den Bund Gottes mit uns Menschen, der von ihm her niemals gebrochen wird.
Auch im Sterben, in unserem eigenen Tod, lässt er uns nicht fallen.

Impuls

Beim Einschlafen denke ich manchmal:
Was wird mit mir sein, wenn ich nicht mehr aufwache?
Ich denke mir oft,
dass ich vor der Geburt
von meiner Mutter umgeben war,
in ihrem Leib, ohne sie zu kennen.
Dann brachte sie mich zur Welt,
und ich kenne sie nun und lebe mit ihr.
So, glaube ich,
sind wir als Lebende von Gott umgeben,
ohne ihn zu erkennen. Wenn wir sterben,
werden wir ihn erfahren,
so wie ein Kind seine Mutter,
und mit ihm sein.
Warum soll ich den Tod fürchten?
(Carl Zuckmayer)

Gebet

Gott,
hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;
ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht
ich bin einsam, aber du verläßt mich nicht
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe
ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld
ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den rechten Weg für mich.

(Dietrich Bonhoeffer)

 


Gestaltet von Familie Matthias und Marion Lebold

Standort: an der Ostseite der St.Gertraud-Kirche in der Marienstraße in Elsenfeld

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