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Station10IM FADENKREUZ

 

10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt (Mt 27,35)

 

Als Jesus endlich auf dem Berg Golgota ankommt, nehmen ihm die Soldaten seine Kleider ab. Sie geben ihm mit Galle vermischten Wein, den Jesus aber nicht trinkt. Die Soldaten nageln Jesus ans Kreuz und teilen dann seine Kleider unter sich auf.

NACKT • BEGAFFT • ENTBLÖSST • DER WÜRDE BERAUBT

Gedanken der Künstler

Kleidung wärmt und schützt nicht nur, sie gibt uns auch Würde. Entblößt- das ist mehr als Kleider ausziehen. Entblößen, das hat etwas zu tun mit erniedrigen, entwürdigen, missbrauchen. Entblößt sein heißt, im Fadenkreuz zu stehen. Eine Zielscheibe zu sein für Spott und Verachtung - im Großen wie im Kleinen. Das darf niemand an mir tun – und das darf ich um meiner Würde Willen auch nicht selbst an mir tun. Nackte bekleiden gehört zu den Werken der Barmherzigkeit. Das kann ganz praktisch gehen, nämlich, wenn Leute Kleidung bekommen, die sie brauchen, aber auch, indem Menschen würdevoll miteinander umgehen.

Gebet:

Gib, dass wir all unseren Mitmenschen als Abbild Gottes mit Achtung und Würde begegnen, den Jungen und Alten, den Nachbarn und Fremden, den Gesunden und Kranken, den Privilegierten und Benachteiligten, den Gleichen und den Anderen.

Die Würde des Menschen ist immer wieder in Gefahr, ob durch Blicke, Worten oder Taten, leicht ist ein Mensch entwürdigt. Oft ist es nur Gedankenlosigkeit, manchmal aber auch böse Absicht, die einen Menschen heruntermacht. Nichts beleidigt so sehr, wie bloßgestellt zu werden. Schon immer gab es Menschen, die sich am Elend anderer ergötzen.

Gib diesen Menschen Einsicht, dass sie die Respektlosigkeit ihres Tuns erkennen und die Würde jedes Menschen achten.

 

Gebet

Wir beten für alle, die heute bloßgestellt werden und buchstäblich „nackt dastehen“. Lass mich wachsam sein, Herr, dass ich entdecke, wo ein Mensch in meiner Nähe erniedrigt, entwürdigt, missbraucht wird und schenke mir den Mut, für seine Würde einzutreten.

 01 Text

 


Gestaltet von den Familien Annette und Frank Zöller und Andrea und Joachim Schäfer

Standort: am Waldrand bei Elsenfeld von der ehemaligen Gaststätte Fuchsbau in der Schützenhausstraße ca. 400 m nach Süd-Osten gehen

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