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Seit fast 30 Jahren schafft es die Singgruppe Siloam mit ihrer „besinnlichen Stunde“ die Elsenfelder Christkönigskirche zu füllen. Mit ihrer musikalischen Einstimmung auf das Weihnachtsfest treffen sie immer wieder die Erwartungen der Besucher, darunter viele, die auch weite Wege nicht scheuen.

In diesem Jahr lautete der Titel des Abends „Neubeginn“. In der Tat war es nach zweijähriger Pandemie-Pause ein Neubeginn für Siloam. In der wieder vollständig gefüllten Kirche empfing die Besucher eine stimmungsvolle Lichtinstallation mit mystischen Violetttönen sowie dezente adventliche Musik.

Mit einem getragenen Instrumental führte Siloam in den Abend ein. Gleich im zweiten Stück „In der Mitte der Nacht“ wurden die Besucher zum Mitsingen eingeladen. Schließlich handelt es sich bei dem besinnlichen Abend ausdrücklich nicht um ein Konzert, sondern um einen Vespergottesdienst. Unterstrichen wurde dieser Anspruch ebenso durch die gut ausgewählten Texte, die sich alle mit dem Thema „Neubeginn“ befassten.

Ein erster Höhepunkt war das Lied „Die Dunkelheit hat nicht das letzte Wort“ von Heinz-Rudolf Kunze, ein Warnruf vor Demagogen, Populisten und Verbreiter von Hassparolen. Michael Kunisch trug das Lied mit wohldosiertem Pathos vor, begleitet von seiner Tochter Elisa an der Violine und Dieter Jaschke am Klavier. Eingeleitet wurde das Stück mit einem Text von Erich Kästner, der vor der Aushöhlung von Freiheit und Demokratie warnte.

Anschließend wartete Siloam mit einer Premiere auf: „Werkzeug deines Friedens“, ein Lied, komponiert von Joachim Schäfer, der an diesem Abend auch das Klavier spielte.

In allen Stücken stellte die Gruppe unter der Leitung von Jutta Oberle ihr Können unter Beweis, indem sie es immer wieder schafft, mehrstimmigen Gesang und Instrumente fein abgestimmt zur Geltung zu bringen. Neben der Begleitband mit Joachim Schäfer am Klavier, Christian Schmitt am Schlagzeug und David Valecca an der Gitarre, sind auch mehrere Sänger hervorragende Musiker auf Instrumenten wie Klarinette, Trompete, Flöten und Violine.

Stücke wie das tänzerisch anmutende „Wunder der Nacht“ mit einem hellen, klaren Sopran-Solo von Christine Leeb oder das eingängige „Und du bist da“ begeisterten die Zuhörer. Im Sechsachteltakt des Liedes „In einem Stern der Wege weist“, konnte man sich als Zuhörer sehr gut das sanfte Wiegen des Jesuskindes vorstellen.

Mit der mitreißenden, von Gospel inspirierten Zugabe stellte Siloam noch einmal besonders heraus, welcher Neubeginn für Christen der entscheidende ist: „Halleluja, Jesus ist geboren – freut euch, Jesus ist “ da.

Mit lang anhaltendem Applaus bedankten sich die Besucher für die wunderbar inspirierende besinnliche Stunde. „Es war wie immer, als hätte es keine Unterbrechung durch Corona gegeben“ stellte ein Besucher fest.

Als Symbol für einen Neubeginn konnten sich alle Besucher beim Hinausgehen kleine Tannenbaumsprösslinge mitnehmen. An den Ausgängen standen auch Körbchen für Spenden bereit. Der Erlös ist für drei Projekte bestimmt: Das Missionsprojekt von Schwester Christina in Simbabwe, das Projekt Lifegate für behinderte Kinder im Westjordanland und die Frederick-und-Luca-Stiftung, die sich für ein friedliches und tolerantes Miteinander einsetzt.

zum Artikel im Main-Echo

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