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Informationen der Steuerungsgruppe des Pastoralen Raumes Elsenfeld

Fischfang

Januar 2021

Liebe Pfarrgemeinderatsvorsitzende,
Liebe Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäte unseres Pastoralen Raumes,
Liebe Mitglieder aus den Kirchenverwaltungen,

wir möchten uns heute gerne mit einem schriftlichen Gruß an Sie alle wenden, da ja Präsenztreffen und Versammlungen zur Zeit nicht möglich sind. Das trifft leider auch auf die Pfarrgemeinderatssitzungen zu, die im letzten Jahr nicht in der gewohnten Regelmäßigkeit statt finden konnten.

Vieles ist im letzten Jahr geschehen. Natürlich bestimmt die Coronapandemie unser aller Leben und unseren Alltag. Damit verbunden ist die Sorge um die Gesundheit, aber auch um den Arbeitsplatz und vor allem wie wir weiterhin trotz Abstand Freundschaften pflegen können, als Familien den Alltag meistern und unsere Kinder und Jugendlichen mit der neuen Schulsituation umgehen. Es beschäftigt uns auch wie unser Gemeinde- und Pfarreileben weiter gehen kann. Viele kreative Ideen sind entstanden und entdeckt worden. Manches liegt brach und wird nicht mehr so weiter gehen wie wir es gewohnt sind. Wir glauben, dass die Spiritualität weiterhin einen großen Stellenwert besitzt und in der Zeit der Coronapandemie vielleicht auch das persönliche Gebet und die Hauskirche neu entdeckt worden ist.

Der radikale Wandel des kirchlichen Lebens hat sich mit der Coronakrise verschärft und ist beschleunigt worden. Nach dieser Krise wird auch in unseren Pfarrgemeinden nicht mehr alles so sein, wie es einmal war. Das macht uns wehmütig, birgt aber auch Chancen für eine Neugestaltung.

Im letzten Jahr hat es gerade für unsere Diözese Würzburg weit reichende Entscheidungen gegeben. Vor Weihnachten wurde die finanzielle Schieflage der Diözese bekannt gemacht und der Verkauf von Bildungshäusern bekannt gegeben. Das schmerzt uns sehr, gerade hier am Untermain, sind doch mit den Bildungseinrichtungen gute persönliche Erfahrungen verbunden. Für viele sind unsere Bildungshäuser Orte der Spiritualität und des Auftankens, sowie ein wichtiger Ort der Familienbildung und der Jugendbildung. Auch wir wurden von diesem Schritt überrascht und würden lieber einen anderen Weg gehen. 

Beim Diözesanforum am 24. Oktober 2020 wurde die Landkarte der Diözese neu definiert und 40 Pastorale Räume gegründet.

Unsere bestehenden PfarreingemeinschaftenPastoraler Raum Elsenfeld

Christi Himmelfahrt Kleinwallstadt
Christus Salvator Elsenfeld
St. Christopherus Sulzbach
Maria Im Grund Leidersbach

bilden nun den

 Pastoralen Raum Elsenfeld.

Seit gut eineinhalb Jahren treffen sich die hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger unserer Pfarreien in regelmäßigen Abständen, um gemeinsam zu planen, sich auszutauschen und als Team zusammen zu wachsen. Wir erleben diese Zusammenkünfte und diesen Prozess, der von der Gemeindeberatung der Diözese unterstützt wird, als bereichernd und konstruktiv. Das liegt sicherlich auch daran, dass die persönliche Ebene und das Miteinander stimmen und von großem gegenseitigem Respekt geprägt sind. Wir machen die Erfahrung, dass es gut und für alle bereichernd ist, im großen Team zusammen zu arbeiten.

Mit dem Diözesanforum wurde ein 7-Punkte Plan für konkrete Schritte in der Gestaltungsphase, von der Diözesanleitung verabschiedet. In einem ersten Schritt sollte sich eine Steuerungsgruppe bilden, die für die Ausgestaltung des Pastoralen Raumes zuständig  und auch Ansprechpartner für die diözesanen Stellen ist. Die Steuerungsgruppe hält auch den Kontakt zu den Gremien vor Ort. Verstehen Sie unseren Brief als ersten Schritt, Sie in die Gestaltung des Pastoralen Raumes mit einzubeziehen.

In die Steuerungsgruppe für unseren pastoralen Raum wurden folgende Personen berufen:

Dekan Markus Lang, Kleinwallstadt
Diakon Karl-Heinz Klameth, Sulzbach
GemRef Simone Dempewolf, Leidersbach/Sulzbach
PastRef Holger Oberle-Wiesli, Elsenfeld
PastAss Marie-Christin Herzog, Elsenfeld/Kleinwallstadt

Bei einem ersten Treffen haben wir beschlossen, zunächst Kontakt mit allen Gremien aufzunehmen. Das ist uns ein großes Anliegen. Es ist uns wichtig, dass alle auf dem gleichen Stand sind und die gleichen Informationen haben. Sobald es die Situation erlaubt möchten wir in Präsenzveranstaltungen die Räte der einzelnen Pfarreingemeinschaften treffen, informieren und auch für Anregungen und Fragen offen sein. Wir sind auf Ihr Mitdenken und Planen angewiesen. Als Mitglieder der Steuerungsgruppe wollen wir den Anliegen vor Ort eine Stimme geben. 

Bei vielen Entscheidungen wurden auch wir vor Tatsachen gestellt, so z.B. bei der Namensgebung für den Pastoralen Raum. Leider fehlt bei der Zusammensetzung der Steuerungsgruppe die ehrenamtliche Beteiligung. Vielleicht war das auch der besonderen Zeit und den schnellen Entscheidungen seitens der Diözese geschuldet, dass die Personen der Steuerungsgruppe bis Ende November genannt werden mussten und am 8. Dezember in Würzburg durch unseren Bischof Franz Jung ausgesandt wurden. Und zudem sind momentan ehrenamtliche Aktionen nur sehr eingeschränkt möglich und somit wäre ein mit Ehrenamtlichen besetztes Team coronabedingt momentan nur schwer arbeitsfähig. Für uns als Steuerungsgruppe ist es klar, dass die Stimmen der Ehrenamtlichen und der Räte in unseren Pfarreingemeinschaften berücksichtigt werden müssen.

Zunächst möchten wir allen ein wenig die Angst nehmen. Die Zusammenführung unserer Pfarreingemeinschaften und Pfarreien bzw. Filialgemeinden dient zunächst der besseren Zusammenarbeit der hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger in den unterschiedlichen Berufsgruppen. Es ist unsere Aufgabe als Seelsorgerinnen und Seelsorger zu schauen, wo  unser „Standbein“ und unser „Spielbein“ ist. 

Was heißt das konkret?

Alle Hauptamtlichen werden in Zukunft in ihrer Dienstumschreibung auf den gesamten Pastoralen Raum angewiesen, wobei die einzelnen Seelsorger und Seelsorgerinnen ihren Schwerpunkt in einer bestimmten Gemeinde bzw. Pfarreingemeinschaften haben und dort z.B. in der Schule sind, Beerdigungsdienst übernehmen, Ansprechpartner für Gemeinden sind, ihren Arbeitsplatz haben (= Standbein).

Daneben ist es aber möglich auch mit den je eigenen Charismen und Fähigkeiten bestimmte Dienste und Angebote für den gesamten Raum anzubieten (= Spielbein).

Im letzten Jahr haben wir in kleinen Gruppen verschiedene Konzepte entwickelt, die wir für den gesamten Pastoralen Raum vereinheitlichen möchten. Erste Schritte waren die Entwicklung eines gemeinsamen Firmkonzeptes und eines Konzeptes für die Erstkommunion.

Des weiteren werden wir uns Gedanken darüber machen müssen, wie Leitungsaufgaben verteilt werden, welche Ansprechpersonen es vor Ort gibt, wie wir in unseren Gemeinden weiterhin unsere Kranken, Alten und Sterbenden im Blick haben können. Ein Bereich ist auch die Öffentlichkeitsarbeit und das voneinander Wissen, was in den einzelnen Gemeinden und Filialen angeboten wird, wo es Schwerpunkte gibt und wahrhafte Schätze. Auch beschäftigt uns die Frage, wie wir unseren Glauben an die nachfolgenden Generationen weiter geben, wo wir gemeinsam spirituelle Räume schaffen, wie wir unsere Kinder und Jugendlichen und die Familien mehr im Blick haben und auch wie wir heute für Menschen anziehend und hoffnungsvoll sein können.

Zudem wurde von diözesaner Seite aus beschlossen, die Liegenschaften und Gebäude zu analysieren und zu überprüfen. Das ist ein sehr schmerzlicher Weg und Prozess. Für die pastoralen Räume sind des weiteren Verwaltungsleiter angedacht. Wie deren Arbeit aussieht und inwiefern sie die Kirchenverwaltungen unterstützen, ist bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht geklärt.

Der Schwerpunkt liegt unseres Erachtens darauf, die Gemeinden vor Ort mit ihrer Eigenheit und Einmaligkeit zu stärken, weiterhin mit Leben zu erfüllen und Hoffnungsvolles am Leben zu erhalten. Manches wird auch sterben dürfen. Wir brauchen den Blick auf die Gemeinden, aber nicht mit Scheuklappen, sondern mit einem weiten wohlwollenden Blick, was es alles in der Nachbarschaft an Hoffnungsvollem und Stärkendem gibt, woran wir uns miteinander freuen und wovon wir voneinander profitieren können. Gemeinsam mit den Räten und den Seelsorgerinnen und Seelsorgern möchten wir gerne diese Aufgabe angehen.

Unsere Arbeit soll ein Gebet aus dem 4. Jahrhundert begleiten:

Christus hat keine Hände,
nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füße, nur unsere Füße,
um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen,
um Menschen von ihm zu erzählen.
Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe,
um Menschen an seine Seite zu bringen.

Bisher gibt es leider noch nicht viele konkrete schriftliche Unterlagen. Die folgenden Unterlagen möchten wir gerne an Sie alle weiter geben, damit alle auf dem gleichen Stand sind.  Wir freuen uns auf gemeinsame Treffen und Beratungen und hoffen, dass das bald wieder möglich sein wird. 

Wir freuen uns auf Rückmeldungen und vor allem auch auf das gemeinsame Gestalten

Markus Lang             Simone Dempewolf               Marie-Christin Herzog
Karl-Heinz Klameth             Holger Oberle-Wiesli

Glossar
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