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Alle Jahre wieder kommt das Christuskind. Und alle Jahre wieder wird die Geburt eben dieses Christuskindes in zahlreichen Krippenspielen nachgestellt. Soweit nichts Besonderes. Besonders wird es dann, wenn dasselbe Krippenspiel schon seit Jahrzehnten und dieses Jahr bereits zum 15. Mal nach dem immer selben Konzept mit demselben Ablauf aufgeführt wird.

Wenn dann Joachim Oberle mit seiner sonoren Bassstimme die einleitenden Worte spricht, kann ein Großteil der Besucher, die die Elsenfelder Christkönigskirche bis auf den letzten Platz füllen, mitsprechen. Aber das ist nicht schlimm. Denn das Elsenfelder Kripppenspiel gehört in dieser Form ganz einfach zur Weihnachtstradition und keiner möchte es missen. Die Hauptakteure, also die Darsteller von Maria und Josef, den Wirten und Hirten, den Engeln und Königen wechseln jährlich, denn es sind die Kommunionkinder des laufenden Kirchenjahres. Und für manch ein Kind erfüllt sich ein langjähriger Wunsch, wenn es endlich einmal beim Krippenspiel mitwirken darf. So beispielsweise für die 7-jährige Maria Schäfer, die schon seit ihrem 4. Geburtstag darauf hinfiebert, ihre berühmte Namensvetterin und Mutter des Jesuskindes darstellen zu können. Und dies macht sie in diesem Jahr nicht nur mit textsicherer Leichtigkeit, obendrein singt sie mit glockenreiner Stimme den Part der Maria in der traditionellen Herbergssuche.

Seit 15 Jahren studieren Monika und Joachim Oberle nun schon in der Vorweihnachtszeit jeweils an den vier Adventssamstagen das Krippenspiel mit den Kommunionkindern ein. Dafür opfern die beiden nicht nur Freizeit, sondern sicher auch einige Nerven und lassen es sich dennoch nicht nehmen, jedes Jahr neue Kommunionkinder „auszubilden“.

Unterstützt werden sie und die Kinder durch das Elsenfelder „Krippenspiel-Orchester“, seit Jahren zusammengeführt und geleitet von Jutta Oberle, dieses Jahr unter der Leitung von Andrea Schäfer. Und auch das hat Tradition und ist etwas ganz Besonderes. Geprobt wird genau einmal, nämlich am 24.12. um 10 Uhr und hierfür kommen Alt und Jung von nah und fern zusammen. Steffi Stadtmüller beispielsweise spielt seit ungefähr 30 Jahren im Orchester mit (damals noch unter anderer Leitung) und sitzt heute neben ihrem 6-jährigen Sohn, der dieses Jahr schon zum 2. Mal die Celli unterstützt. Maximilian Kroth, 24, sagt auf die Frage, warum er denn mitmache, Folgendes: „Normalerweise hinterfrage ich den Satz „weil wir das schon immer so gemacht haben“ sehr kritisch – aber hier beschreibt er die schöne Tradition des Musizierens in der Kindermette und das gehört für mich einfach zu Weihnachten.“ - Ähnlich sehen das offensichtlich die anderen 26 Musiker und Musikerinnen auch, denn am 24. kommen sie alle. Und wer wegen Auslandssemester oder aus sonstigen Gründen mal verhindert ist, kommt im nächsten Jahr wieder – denn sicher ist – das Krippenspiel findet statt – alle Jahre wieder.

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